Dienstag, 1. Januar 2008

Sonnenaufgang im neuen Jahr

Eigentlich hatten wir geplant das neue Jahr lediglich tanzender Weise zu empfangen. Aber als wir um Mitternacht am Bürkliplatz standen und ich in den Himmel geschaut habe, ist mir aufgefallen, dass die Sterne wunderschön zu sehen waren. Dort ist dann der Entschluss in mir gereift schon früher vom Clubbing heim zu kommen und wie letztes Jahr das neue Jahr in der freien Natur zu geniessen.



Bis um vier waren wir dann im Supermarket zum Tanzen. Ich gehe zwar nicht mehr ganz so oft Clubbing wie früher, aber es macht doch immer wieder Spass die Augen zu schliessen, die Lichtreflexe durch die geschlossenen Augenlieder zu beobachten und langsam alles um sich herum zu vergessen, sich zur Musik zu bewegen und dabei langsam abzuheben. Auf jeden Fall haben wir beschlossen gleich am nächsten Donnerstag wieder ins Superyellow zu gehen ;-).

Der Weg nach Hause war kalt und lang, denn der letzte Bus ist mehr oder weniger vor unserer Nase abgefahren und Taxis waren kaum zu finden. Nach ca. 45min hatten wir dann aber doch Glück und so war ich kurz nach fünf daheim. Das AIP hat den Sonnenaufgang für ca. 07:30 vorhergesagt. Also blieben mir noch eine Stunde um eine Thermoskanne Tee zu machen und die anderen Dinge wie Lampe, Kamera, Stativ, etc. einzupacken.

Um 06:20 parkierte ich dann am Fusse des Üetlibergs und machte mich auf den Weg. Im Gegensatz zu letztem Jahr, war der Weg diesmal verschneit und stellenweise auch vereist, so dass es langsamer voran ging als erwartet. Doch das knirschen des Schnees, der unter den Schuhen zusammengedrückt wurde und die teilweise romantisch gespenstische Stimmung mitten im Wald als sich ein Käuzchen bemerkbar machte und der Mond auf einer kleinen Lichtung durch die Bäume schien war aller Mühe wert. Zwar war am Fusse des Üetlibergs wieder Nebel aufgezogen, so dass ich schon befürchtet hatte, dass ich dieses Jahr wieder keinen Sonnenaufgang sehen würde, doch auf halbem Wege lichtete sich der Nebel und gab die Sicht auf einen wunderschönen Sternenhimmel frei.

Am Fusse des Aussichtturms war es fast noch windstill. Doch oben auf der Plattform wehte ein eisiger Wind. Bei weitem nicht so stark, wie das letztes Jahr der Fall war, doch war es dieses Jahr einiges kälter. Das erste Bild schoss ich um 07:10. Dort war bereits der Horizont leicht durch die aufgehende Sonne sichtbar. Zürich selber lag noch in einem Meer von Wolken, welche durch die Lichter der Stadt leicht zu glühen schien.

Immer klarer zeichnete sich der Horizont mit dem wunderschönen Bergpanorama ab und auch die ersten Flieger kamen vom Westen her und reihten sich langsam in den Südanflug ein. Immer deutlicher war nun auch die Umgebung des Üetliberg zu sehen. Abgerissene Wolkenfetzen zogen wie Schlieren durch die Waldstücke um den Berg herum. Die Landschaft war wie in dünne Zuckerwatte gehüllt.

Mit zunehmend aufgehender Sonne wandelte sich die Farbe der Welt von dunklem Grau in ein leichtes Gold. Und als die ersten direkten Strahlen der Sonne über die Bergkette traten und mich auf dem Aussichtsturm trafen, hat auch für mich das neue Jahr angefangen. Mittlerweile war ich nun etwas mehr als eine Stunde auf dem Aussichtsturm und meine Hände waren so kalt, dass ich den Auslöseknopf der Kamera kaum mehr betätigen konnte. Doch schon die ersten Strahlen brachten eine unglaubliche Wärme mit sich und liessen mich schlussendlich noch weitere 20 Minuten das Schauspiel geniessen.

Wenn ich nun den Jahresbeginn des letzten Jahres mit dem diesjährigen vergleiche, so war der heutige weitaus weniger dramatisch und gewaltig. Keine Orkanböen, keine Regentropfen, die um die Aussichtsplattform gepeitscht sind und kein von Wolken verhüllter Horizont. Vielmehr war es ein wundervoller Sonnenaufgang in mitten einer in Zuckerwatte getränkten Märchenlandschaft und ich komme nicht umher, die Parallelen in meinem eigenen Leben zu sehen, denn so wie sich das neue Jahr heute angekündigt hat, so blicke ich ihm auch entgegen und freue mich auf das was kommen wird.

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