Montag, 1. Januar 2007

Der Tag erwacht

Nachdem ich meine Neujahrsgrüsse gestern in meinen Blog geschrieben habe, war mir plötzlich klar, wie ich mein Neujahr verbringen würde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts geplant. Alle Bekannten und Freunde, mit denen ich mir hätte vorstellen können zu feiern, waren entweder weg oder haben nur mit ihrer Familie gefeiert und so lies ich Silvester einfach auf mich zukommen. Ich habe also etwas gelesen, seit langer Zeit wieder einmal etwas TV geschaut und dann noch bis ungefähr 22:30 gechattet. Danach bin ich dann ins Bett gegangen um fit genug für mein ganz persönliches Silvester zu sein.

Um 04:30 klingelte mein Wecker und obwohl ich kein Frühaufsteher bin, ist es mir heute nicht schwer gefallen aufzustehen. Um 05:45 parkte ich mein Auto am Fuss des Ütlibergs, zog mich warm an und machte mich auf den Weg. Es war noch stock dunkel und regnete leicht. Mit meiner Unterwasserlampe vom Höhlentauchen ausgerüstet fand ich mich auf dem teilweise sehr kleinen Wanderpfad mitten im Wald ganz gut zurecht. Ich glaube ich bin noch nie um diese Zeit in einem Wald spazieren gegangen. Je höher ich kam, desto mehr machte sich der Wind bemerkbar. An einer Lichtung auf halbem Wege kam Nebel auf, der vom Wind immer wieder abgerissen wurde und in kleinen Fetzen an mir vorbei zog. Ich spürte den Nebel wie einen feuchten, weichen Schleier in meinem Gesicht. Der Nebel verdichtete sich und oben auf dem Berg war von Zürich nichts mehr zu sehen. So setzte ich mich in eine windstille Ecke und nahm meine Thermoskanne mit dem Hibiskus-Zimt Tee hervor, den Christine und ich damals in Ägypten viel zu teuer gekauft hatten (was mich heute noch ärgert ;-) ).




Gegen 07:20 stieg ich auf den Aussichtsturm. Der wind hatte stark zugenommen und es waren jetzt richtige Windböen, die den Regen in mein Gesicht peitschten und die Nebelfetzen nur so an mir vorbeischiessen liessen. Oben angekommen, suchte ich einen sicheren halt und spürte, wie der Wind mich ans Geländer drückte und meine Hosenbeine im Wind regelrecht flatterten. Dann, für ein paar Momente, gab der Nebel die Stadt frei. Man sah Zürich ganz klar, die Lichterketten, das Seeufer, sogar den Flughafen konnte man sehen. Aber genau so schnell wie Zürich erschien, verschwand es auch wieder im Nebel. Dieses Schauspiel wiederholte sich nun immer öfter, so dass ich auch Fotos machen konnte. Insgesamt stand ich über eine Stunde auf dem Aussichtsturm und war total verfroren, aber zufrieden, als ich den Rückweg so gegen 08:30 antrat. Es war ein schönes Gefühl das neue Jahr so zu begrüssen, oder treffender gesagt, so von ihm begrüsst zu werden.

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