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Dienstag, 15. Dezember 2009

Bewegte Bilder – Kseniya Simonova

Gestern habe ich zum ersten Mal eine Vorstellung von Kseniya Simonova gesehen und war hin und weg von dem, was ich da gesehen habe. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen.

In Bildern, welche sich bewegen während sie gezeichnet werden, kann man das Altern von Menschen beobachten, kann beobachten wie die Zeiten um sie herum sich ändern, der Krieg den Frieden ablöst und wie aus demselben wieder Neues erwächst. Man wird zum Zeuge, wenn sich Szenen aus dem Leben in den Bildern zu neuen Bildern wandeln und auch neues Leben entsteht – UNGLAUBLICH !!!

Offensichtlich war Kseniya Simonova eine Kandidatin in der Ukrainischen TV-Sendung ‚Ukraine’s Got Talent’, wohl unserem ‚Deutschland sucht den Superstar’ oder ähnlichen Formaten verwandt. So abgedroschen und verödet ich diese Formate finde, so sehr hat mich das, was ich da gesehen habe wirklich bewegt.

Völlig in den Bann gezogen sieht man zu, wie die Bilder passend zur Musik ihre eigenen Geschichten erzählen und was für eine Ausdruckskraft und wie viele Gefühle ein einer schlichten Handbewegung im Sand verborgen sind!

Hier noch eine weitere Animation in zwei Teilen: Teil I, Teil II

Samstag, 4. April 2009

Panic – Henry Bromell

Der Film ist gerade fertig und ich höre noch die letzten Töne des Abspanns, sehe die letzten Bilder von Vater und Sohn und spüre die letzten Tränen, wie sie langsam auf meinen Wangen trocknen.


Eigentlich hab ich denFernseher nur aus Langeweile angestellt und hatte nicht wirklich vor Fern zu sehen. Typischerweise zappe ich in solch einer Stimmung etwas herum, bis ich dann einschlafe. Doch bereits die ersten Bilder dieses Films zogen mich so in ihren Bann, dass ich die Fernbedienung weg legte, alle Lichter ausschaltete und die Bilder auf mich wirken lies.

Alex (William H. Macy) besitzt zwei Berufe. In seiner Wohnung betreibt er einen kleinen Versandhandel und vertreibt Küchenutensilien genau so wie Erotik-Artikel. Den wahren Unterhalt für seine Familie verdient Alex jedoch mit seinem zweiten Beruf: Er tötet Menschen. Gelernt hat er diesen Beruf von seinem Vater, der immer noch die Geschäfte führt und für den Alex seit seiner Jungend arbeitet. Doch je mehr Alex’ eigener Sohn auf das Alter zugeht, in welchem Alex das erste mal eine Waffe abfeuerte, desto mehr schlägt seine fast angeboren erscheinende Dysthymie in eine tiefe Krise um.

Um sich seiner selbst wieder habhaft zu werden, wendet sich Alex an einen Psychoanalytiker, in dessen Wartezimmer er Sarah (Neve Campbell) trifft, deren geheimnisvolle und melancholische Leichtigkeit ihn in ihren Bann zieht. Doch als ein paar Wochen später sein Vater ihm den Umschlag mit den Unterlagen für seinen neuen Auftrag überreicht beginnt der Auftakt für ein dramatisches Ende.

In vielen Stellen hat mich dieser Film an ‚Lost in Translation’ erinnert. Da ist zum Einen der traurig sentimentale Gesichtsausdruck, den Bill Murray und William H. Marcy sich teilen. Zum Anderen ist es sicher auch das Zusammentreffen des Familienvaters mittleren Alters und dem jungen Mädchen, das die sonst so transzendenten Themen Sinn und Freiheit für den Zuschauer unterschwellig greifbar macht, ohne sie je direkt anzusprechen. Aber vor Allen Dingen sind es die phantastischen Bilder, die langsamen, fast schon behutsamen Einstellungen und die wirklich passende Musik, die ein intensives Gefühl von dem vermitteln, was nie wirklich direkt ausgesprochen wird.



Donnerstag, 18. Dezember 2008

Als das Meer verschwand – Brad McGann

Eigentlich hatte ich heute Abend vor früher ins Bett zu gehen, denn auch die letzten Tage ist es eher später geworden. Doch als ich aufwachte und so langsam zu mir kam, lag ich auf dem Sofa im Wohnzimmer und betrachtete, ohne das Bewusstsein einen Film zu sehen, die Bilder im Fernsehen vor mir. Zwar erstreckte sich diese Phase zwischen Schlaf und Film in realer Zeit gemessen wohl nur über ein paar Momente. Doch diese Momente genügten, um mich in einem Zustand zu halten, in dem man fast wie verwachsen mit den Bildern, den Stimmungen und Gefühlen der Schauspieler von der Handlung des Filmes hinfortgetragen wird.

 

Es war die Ruhe und Stille, speziell der Momente, in denen Paul und Celina sich zwischen all den Büchern gegenüber sassen, die jeglichen Lärm des Alltags durchbrach. Es genügten oft wenige Worte oder Gesten um das auszudrücken, was die Charaktere in sich bargen und so waren es oft die wortlosen Momente zwischen den Dialogen, die eine tiefe Empathie erst ermöglichte. Aber nun zum Inhalt des Films.

 

Nach 17 Jahren, in denen Paul als Kriegsberichterstatter weit weg ab seiner Heimat lebte, ist es die Beerdigung seines Vaters, die Paul zurück in seine Heimat bringt. Eine Heimat, in der die Uhren langsamer zu gehen scheinen als im Rest der Welt. Eine Heimat, deren Einwohner ihn alles Andere als willkommen heissen. Doch es ist weniger die Unterschiedlichkeit der beiden Welten, als die eigene Geschichte, die Paul auf stillen Füssen zurück in die Heimat folgt, welche eine stille Feindseligkeit heraufbeschwört. Inmitten dieser Stimmung lernt Paul Celia, die Tochter seiner früheren Freundin kennen. Es entsteht eine tiefe Freundschaft, die von vielen argwöhnisch beäugt wird und so werden auch schnell eben diese Stimmen laut als Celia spurlos verschwindet.

 

‚Als das Meer verschwand’ ist ein ruhiger Film. Ruhig in der Art, wie er erzählt wird, ruhig und sensibel in seinen Bildern und Tönen. Es ist ein Film, der eine Atmosphäre jenseits der fast schon üblich gewordenen Effekthascherei entstehen lässt. Es ist fast schon erstaunlich, um wie viel stärker die Tragik uns berührt, wenn sie uns nicht ob ihrer Gegenwart zu überzeugen versucht, sondern einfach nur anwesend ist. Oftmals scheinen es die leisen Worte und Gesten zu sein, die unsere grösste Traurigkeit und tiefste Melancholie am besten beschreibt.

Sonntag, 13. Januar 2008

Atonement – Joe Wright

Heute Abend bin ich mit Freunden ins Kino gegangen. Der Film, den wir uns eigentlich ausgesucht hatten war allerdings schon ausverkauft und so sahen wir uns nach einem neuen Film um. Ich war ganz erstaunt, als ich erfuhr, dass Atonement als Film erschienen ist, denn über die Weihnachtsferien hatte ich gerade das Buch von Ian McEwan gelesen und so war ich natürlich sehr gespannt auf den Film.

Es ist nicht einfach ein solches Buch zu verfilmen. Die vielen epischen Beschreibungen, die tiefen Gedanken der Charaktere, die sich wie tragende Wurzeln in die eigentliche Handlung verflechten und so die Gefühle beim Lesen absolut real werden lassen. Und doch ist der Film ziemlich gut gelungen. Hätte ich das Buch vorher nicht gelesen, so hätte mich der Film sicherlich sehr beeindruckt.

Doch die eigene Phantasie ist immer noch die stärkste Inspiration. All die verschiedenen kleinen Szenen, die teils kleinen und unmerklichen Bewegungen der Charaktere gehen beim Kinofilm fast gänzlich verloren. Zum Beispiel die Gedanken als Cee in der Bibliothek langsam zurückweicht und was dies für sie bedeutet, die drückende Hitze des Sommers von 1935, die tiefe Zerrissenheit Brionys, all das kommt höchstens Ansatzweise im Film durch.

Und dennoch war es ein wirklich guter Film. Aber ich würde jedem raten erst das Buch zu lesen und dann den Film zu schauen, denn so erlebt man all die verschiedenen Szenen viel intensiver, denn man kennt die geheimsten Gedanken der Charaktere. Gedanken, die man als normaler Zuschauer nicht erahnt. Das macht den Film noch einiges eindrücklicher, als er ohnehin schon ist.

Donnerstag, 13. September 2007

Leon & Lara – Britta Sauer

als ich heute vom Geschäft heim gekommen bin, habe ich mir etwas zu Essen gemacht und mich danach zum Entspannen auf das Sofa vor den Fernseher gelegt. Viel habe ich die nächsten drei Stunden nicht mitbekommen, da ich sofort eingeschlafen bin. Kurz nach 23:30 habe ich verschlafen meine Augen geöffnet und die ersten Minuten des Films Leon & Lara eigentlich nur im Halbschlaf mitbekommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich im Halbschlaf in den Film 'eingestiegen' bin und vielleicht waren meine Gefühle im Halbschlaf zugänglicher, aber der Film hat mich total verzaubert.

Leon und Lara waren in der Schule ein Paar. Doch als Leon Lara betrügt verlässt sie ihn. Ihre drei Versuche ihn in den Jahren darauf zu kontaktieren bleiben unbeantwortet. Doch als das zehnjährige Abiturtreffen vor der Türe steht, hofft Lara darauf Leon wieder zu sehen.
Doch Leon scheint nicht zu kommen und so ruft Lara enttäuscht ihren Freund an und bittet ihn sie abzuholen. Da dieser jedoch Spätschicht hat, verspricht er in einer Stunde dort zu sein. Und gerade als Lara auflegt, steht Leon hinter ihr.
Beide haben also genau eine Stunde zeit um zehn Jahre aufzuholen. Zehn Jahre in denen viel passiert ist und doch scheint es eine Brücke über die Zeit zu geben.

Diese Brücke, die für mich total spürbar wurde ist auch genau das, was mich an diesem Film so berührt hat. Zunehmend erfährt man mehr über das Leben der Beiden und deren Werdegang nach ihrer Trennung. Immer wieder merkt man dabei, dass sie sich zwar zehn Jahre nicht gesehen haben und doch emotional sehr verbunden waren. Das klingt vielleicht etwas kitschig, aber der Film schafft es, dieses Gefühl in einer absolut glaubhaften Art und Weise zu vermitteln. Eine Weise, die den Zuschauer mitfiebern lässt und zumindest mich sehr gerührt hat.

Ein Buch scheint es leider nicht zu diesem Film zu geben. Aber ich habe eine Website mit Kurzfilmen und Filmprojekten entdeckt, auf der man den Film für € 1.20 anschauen kann. Es lohnt sich.

P.s. diese Website enthält auch viele andere Filme, die sehr interessant klingen. Einige davon sind auch kostenlos. Man muss sich lediglich (kostenlos) registrieren. Ich werde sicher in nächster Zeit sicher ein paar dieser Kurzfilme anschauen.

Sonntag, 13. Mai 2007

Wer früher stribt ist länger tot

Heute Abend ist meine beste Freundin mit einer DVD vorbei gekommen und so haben wir erst gekocht und uns danach einen gemütlichen DVD-Abend gemacht. Bisher habe ich nur Bücher oder eigene Geschichten oder Erlebnisse in meinen Blog aufgenommen, aber nach diesem Film möchte ich auch ein paar Filmen, die mir besonders gut gefallen haben, diesen Raum geben.

Der 08.08.1995 ist der Geburtstag von Sebastian. Zugleich ist es aber auch der Todestag seiner Mutter und sie ist nicht, wie er bisher angenommen hatte, bei einem Autounfall gestorben. Seit sein Bruder ihm diese Erkenntnis in einem Streit an dem Kopf warf hat sich das Leben für Sebastian geändert. Doch am Stammtisch erzählte man ihm, dass er in sich die Gene seiner Mutter trägt und sie durch ihn unsterblich wurde. Seither ist Sebastian davon besessen ebenfalls unsterblich zu werden, denn dann würde seine Mutter auch für immer leben.

Die Welt der Kinder ist etwas ganz Besonderes. Von Erwachsenen belanglos dahingesagte Binsenweisheiten bekommen in den Ohren und Köpfen der Kinder eine ganz neue Wirklichkeit. Aus ihnen entstehen Welten, in sich schlüssig und manchmal sogar (wenn man sie nur mit offenen Augen und etwas Herz betrachtet) näher an der Realität als manche Geschichten aus der Welt der Erwachsenen.

In manchen Szenen ist mir Sebastian wie der kleine Michel aus Lönneberga vorgekommen, der fest entschlossen ist Gutes zu tun und diesem Vorhaben all seine Kraft und Energie widmet. Und trotzdem weiss die Welt der Erwachsenen diese (im besten Fall) nicht immer zu schätzen.

Mir hat der Film unglaublich gut gefallen. Es ist eine gelungene Mischung zwischen Romantik, lustigen Momenten aber auch traurigen Stellen. Für mich hat dieser Film einfach sehr viel Herz und es ist erfrischend schön zu sehen, wie die kindliche Phantasie die grosse Kluft zwischen der Welt der Kinder und der manchmal sehr komplizierten und nicht intuitiven Welt der Erwachsenen überbrückt.
Übrigens... die Filmmusik ist auch sehr empfehlenswert.