Sonntag, 13. Januar 2008

Atonement – Joe Wright

Heute Abend bin ich mit Freunden ins Kino gegangen. Der Film, den wir uns eigentlich ausgesucht hatten war allerdings schon ausverkauft und so sahen wir uns nach einem neuen Film um. Ich war ganz erstaunt, als ich erfuhr, dass Atonement als Film erschienen ist, denn über die Weihnachtsferien hatte ich gerade das Buch von Ian McEwan gelesen und so war ich natürlich sehr gespannt auf den Film.

Es ist nicht einfach ein solches Buch zu verfilmen. Die vielen epischen Beschreibungen, die tiefen Gedanken der Charaktere, die sich wie tragende Wurzeln in die eigentliche Handlung verflechten und so die Gefühle beim Lesen absolut real werden lassen. Und doch ist der Film ziemlich gut gelungen. Hätte ich das Buch vorher nicht gelesen, so hätte mich der Film sicherlich sehr beeindruckt.

Doch die eigene Phantasie ist immer noch die stärkste Inspiration. All die verschiedenen kleinen Szenen, die teils kleinen und unmerklichen Bewegungen der Charaktere gehen beim Kinofilm fast gänzlich verloren. Zum Beispiel die Gedanken als Cee in der Bibliothek langsam zurückweicht und was dies für sie bedeutet, die drückende Hitze des Sommers von 1935, die tiefe Zerrissenheit Brionys, all das kommt höchstens Ansatzweise im Film durch.

Und dennoch war es ein wirklich guter Film. Aber ich würde jedem raten erst das Buch zu lesen und dann den Film zu schauen, denn so erlebt man all die verschiedenen Szenen viel intensiver, denn man kennt die geheimsten Gedanken der Charaktere. Gedanken, die man als normaler Zuschauer nicht erahnt. Das macht den Film noch einiges eindrücklicher, als er ohnehin schon ist.

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