Bei diesem Buch handelt es sich um ein Theaterstück, welches Sartre für drei befreundete Schauspieler geschrieben hat und welches 1944 in Paris uraufgeführt wurde.
Nacheinander treffen drei Personen in einem Hotelzimmer aufeinander. Schnell stellt sich heraus, dass alle drei Personen bereits gestorben sind und das Hotelzimmer die Hölle ist, in welcher sie nun für alle Zeiten zusammen sein werden. Beschäftigt sie im ersten Teil noch stark die Frage warum es gerade sie waren, die auserwählt wurden die restliche Ewigkeit miteinander zu verbringen, so tritt im weiteren Verlaufe diese Frage immer mehr zu Gunsten der Manifestation des eigenen Seins in den Hintergrund. Alle drei entwickeln durch ihre Gespräche ein Bild voneinander, durch welches sie erst anfangen zu existieren. Wunderbar beschreibt Sartre unser Streben, uns darzustellen und zu formen, wie wir gerne auf die Gesellschaft um uns herum wirken möchten und wie wir dabei die Gefangenen unser selbst sind. Zitate hierzu sind etwa:
„INÉS: Wenn der Spiegel nun zu lügen anfinge? Oder wenn ich die Augen zumachte, wenn ich mich weigerte, dich anzusehen, was machtest Du dann mit der ganzen Schönheit?“
Oder
„ESTELLE: Gehen Sie nicht weg! Sind Sie ein Mann? So sehen sie mich doch an, wenden Sie sich nicht ab: Ist das denn so schlimm? Ich habe goldenes Haar, und immerhin hat sich jemand für mich umgebracht. Ich flehe Sie an, sie müssen ja einfach irgend etwas ansehen. Wenn nicht mich, dann die Bronzefigur, den Tisch oder die Sofas. Ich bin immerhin angenehmer anzusehen. Hör zu: ich bin aus ihrem Herzen gefallen wie ein Vöglein aus dem Nest. Heb mich auf, nimm mich in dein Herz, du wirst sehen, wie lieb ich bin.“
Oder
„INÉS: Komm! Du kannst sein, was du willst: Quellwasser, Dreckwasser, du wirst dich am Grund meiner Augen so wieder finden, wie du sein willst.“
Speziell interessant fand ich die Szene (Seite 54 ff), in der die Auseinandersetzung derart eskaliert, dass Garcin mit aller Gewalt versucht, das Zimmer zu verlassen. Erstaunlicherweise lässt sich die sonst verschlossene Türe auch öffnen, was alle drei Charaktere aus dem Gleichgewicht bringt. Alle drei sind fest davon ausgegangen, dass sie keine Chance haben, dem Zimmer zu entfliehen. Was sich daraufhin abspielt ist unglaublich gut beschrieben und legt den Schluss nahe, dass wir oft Gefühle oder Geschehnisse externen Ursachen zuschreiben (wie zum Beispiel einer verschlossenen Türe) anstatt die Gründe für diese Gefühle oder Geschehnisse in uns selbst zu suchen. Diese Externalisierung hilft uns zwar Dinge zu akzeptieren (ähnlich wie etwa im Mittelalter die Gründe für Katastrophen durch Religion und Glaube externalisiert wurden), doch hindert sie uns auch daran uns selbst zu entdecken und unser Verhalten in Bezug auf unser Umfeld zu verstehen.
Im Schlusswort wirft Sartre noch eine zweite Intention, welche er mit diesem Theaterstück verfolgte auf:
„Ich wollte einfach zeigen, wie viele Leute in einer Reihe von Gewohnheiten und Gebräuchen verkrustet sind, daß sie Urteile über sich selbst haben, unter denen sie leiden, die sie aber nicht einmal zu verändern versuchen. Und diese Leute sind wie tot. Insofern sie den Rahmen ihrer Probleme, ihrer Ambitionen und ihrer Gewohnheiten nicht durchbrechen können und daher oft Opfer der Urteile bleiben, die man über sie gefällt hat.“
Nacheinander treffen drei Personen in einem Hotelzimmer aufeinander. Schnell stellt sich heraus, dass alle drei Personen bereits gestorben sind und das Hotelzimmer die Hölle ist, in welcher sie nun für alle Zeiten zusammen sein werden. Beschäftigt sie im ersten Teil noch stark die Frage warum es gerade sie waren, die auserwählt wurden die restliche Ewigkeit miteinander zu verbringen, so tritt im weiteren Verlaufe diese Frage immer mehr zu Gunsten der Manifestation des eigenen Seins in den Hintergrund. Alle drei entwickeln durch ihre Gespräche ein Bild voneinander, durch welches sie erst anfangen zu existieren. Wunderbar beschreibt Sartre unser Streben, uns darzustellen und zu formen, wie wir gerne auf die Gesellschaft um uns herum wirken möchten und wie wir dabei die Gefangenen unser selbst sind. Zitate hierzu sind etwa:
„INÉS: Wenn der Spiegel nun zu lügen anfinge? Oder wenn ich die Augen zumachte, wenn ich mich weigerte, dich anzusehen, was machtest Du dann mit der ganzen Schönheit?“
Oder
„ESTELLE: Gehen Sie nicht weg! Sind Sie ein Mann? So sehen sie mich doch an, wenden Sie sich nicht ab: Ist das denn so schlimm? Ich habe goldenes Haar, und immerhin hat sich jemand für mich umgebracht. Ich flehe Sie an, sie müssen ja einfach irgend etwas ansehen. Wenn nicht mich, dann die Bronzefigur, den Tisch oder die Sofas. Ich bin immerhin angenehmer anzusehen. Hör zu: ich bin aus ihrem Herzen gefallen wie ein Vöglein aus dem Nest. Heb mich auf, nimm mich in dein Herz, du wirst sehen, wie lieb ich bin.“
Oder
„INÉS: Komm! Du kannst sein, was du willst: Quellwasser, Dreckwasser, du wirst dich am Grund meiner Augen so wieder finden, wie du sein willst.“
Speziell interessant fand ich die Szene (Seite 54 ff), in der die Auseinandersetzung derart eskaliert, dass Garcin mit aller Gewalt versucht, das Zimmer zu verlassen. Erstaunlicherweise lässt sich die sonst verschlossene Türe auch öffnen, was alle drei Charaktere aus dem Gleichgewicht bringt. Alle drei sind fest davon ausgegangen, dass sie keine Chance haben, dem Zimmer zu entfliehen. Was sich daraufhin abspielt ist unglaublich gut beschrieben und legt den Schluss nahe, dass wir oft Gefühle oder Geschehnisse externen Ursachen zuschreiben (wie zum Beispiel einer verschlossenen Türe) anstatt die Gründe für diese Gefühle oder Geschehnisse in uns selbst zu suchen. Diese Externalisierung hilft uns zwar Dinge zu akzeptieren (ähnlich wie etwa im Mittelalter die Gründe für Katastrophen durch Religion und Glaube externalisiert wurden), doch hindert sie uns auch daran uns selbst zu entdecken und unser Verhalten in Bezug auf unser Umfeld zu verstehen.
Im Schlusswort wirft Sartre noch eine zweite Intention, welche er mit diesem Theaterstück verfolgte auf:
„Ich wollte einfach zeigen, wie viele Leute in einer Reihe von Gewohnheiten und Gebräuchen verkrustet sind, daß sie Urteile über sich selbst haben, unter denen sie leiden, die sie aber nicht einmal zu verändern versuchen. Und diese Leute sind wie tot. Insofern sie den Rahmen ihrer Probleme, ihrer Ambitionen und ihrer Gewohnheiten nicht durchbrechen können und daher oft Opfer der Urteile bleiben, die man über sie gefällt hat.“
So gesehen eine ganz ähnliche Aussage wie ich sie auch im vorherigen Blogeintrag zu ‚Das Spiel ist aus’ beschrieben habe. Das Buch war sehr interessant und spannend zu lesen und mir ist jetzt schon klar, welches das nächste Theaterstück sein wird, welches ich anschauen werde.
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