Samstag, 3. November 2007

Der seltene Vogel – Jostein Gaarder

Wieder mal ein Jostein Gaarder. Wie viele Bücher hat der denn noch geschrieben ;-). In dem Buch 'Der seltene Vogel' erzählt Gaarder zehn Geschichten. Alle im typischen Gaarder Stil, der auf der einen Seite, je mehr man von ihm gelesen hat, etwas eintönig wird, der andererseits jedoch so interessant ist, dass er mich in der Buchhandlung immer wieder zu seinen Büchern greifen lässt. Ich habe mich nun schon ein paar Mal gefragt warum ich immer wieder Bücher von Gaarder kaufe obwohl mir viele seiner Gedankengänge, auf denen seine Bücher beruhen, sehr vertraut sind und so gesehen nicht viel neue Erkenntnis bringen. Bisher bin ich auf zwei Erklärungsmuster gestossen. Zum einen verbinde ich die ersten Bücher von Gaarder mit einer sehr gefühlvollen und schönen Zeit in meinem Leben und so könnten alle folgenden Bücher, die ich von ihm lese eine Art Anknüpfungspunkt an diese Zeit sein. Zum anderen verfalle ich immer wieder ins Philosophieren wenn ich Bücher von Gaarder lese. Dann geht es meist gar nicht mehr um das was Gaarder in seinen Büchern schreibt. Sondern um meine Gedanken, die immer wieder abschweifen, um meine Assoziationen, die das Gelesene in meine eigene Welt hineintragen und dort weiterspinnen. So haben meine Bücher von Gaarder auch sehr viele Eselsohren als Zeichen dafür, dass ich auf die Ränder dieser Seiten ganz eigene Gedanken gekritzelt habe und es macht unglaublich Spass von Zeit zu Zeit diese Seiten aufzuschlagen und sich in das Gefühl hinein zu versetzen, welches man hatte als man diese Zeilen schrieb.

Vielmehr zum Buch möchte ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern einfach ein paar Zitate für sich sprechen lassen.

"Für jemanden, der sich nicht von Windelwäsche und Familienproblemen
verschlingen lässt, stellt die Welt eine ununterbrochene Provokation dar."


"Wenn unsere Traumbilder
sich selbst in den Arm kneifen
ohne zu erwachen
sind wir es selbst"


"Nur kontrastiert mit unseren Erwartungen kann uns etwas rätselhaft erscheinen. Nur wenn die lange Reihe unserer Erwartungen durchbrochen wird, sind wir noch überrascht. Die Welt muß um eine Vierteldrehung weitergehen. Und wir müssen schon etwas 'Übernatürliches' erleben, um am eigenen Leib zu spüren, daß wir existieren."

"Nichts existiert im Bewußtsein, was nicht zuerst in den Sinnen existiert hat."

"Doch es ist offenbar ein zeitgenössisches Symptom, daß der Mangel an sozialen Problemen viele dazu verlockt, sich in vergangenem Elend und Unglück zu suhlen."


Weitere Bücher von Gaarder findet man in meinem Blog hier: Das Kartengeheimnis, Das Orangenmädchen, Sofies Welt, Der Geschichtenverkäufer, Das Leben ist kurz, Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort, Hallo, ist da jemand?

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