Donnerstag, 29. November 2007

Fräulein Stark – Thomas Hürlimann

Das Buch ist aus der Sicht des 12 jährigen Ich-Erzählers geschrieben, der die letzten Sommerferien vor seinem Eintritt in die Klosterschule bei seinem Onkel, dem Stiftsbibliothekar und Prälat der St. Gallerischen Stiftsbibilothek und seiner Haushälterin Fräulein Stark verbringt. Es ist dieser Ort, an dem unterschiedliche Welten aufeinander treffen. So verkörpert der Onkel einen vergeistigten intellektuellen (und manchmal doch erstaunlich weltpräsenten) Mann während Fräulein Stark das katholisch moralische Gewissen repräsentiert. Eine weitere Welt für sich ist die Stiftsbibliothek in der der Junge die Besucher mit Filzpantoffeln ausstatten muss, so dass der wertvolle Parkett nicht beschädigt wird. In der knienden Haltung in der er den Besuchern die Finken anzieht wirft er zuerst ganz unbeholfen, später sehr raffiniert, die Blicke unter die Röcke der weiblichen Besucher.

Doch neben dem offensichtlichen Kontrast der vergeistigten Welt des Onkels, dem Entdecken der Sexualität des Erzählers und der strengen katholischen Moral der Fräulein Stark verbirgt sich noch ein weiteres Thema. Hier geht es um die Rolle der Juden in der Schweiz in der Zeit um den zweiten Weltkrieg. All diese verschiedenen Themen sind durch die Charakteren und ihre Herkunft unauflösbar ineinander verwoben.

Eigentlich hört sich das sehr interessant an aber irgendwie hat es dieses Buch nicht geschafft mich zu fesseln und mich darin versinken zu lassen und so habe ich es wohl mehr mit dem Kopf als mit den Gefühlen gelesen. Wirklich weiterempfehlen kann ich das Buch nicht aber ich würde mich dennoch darüber freuen, wenn jemand, der dieses Buch ebenfalls gelesen hat seine Erfahrungen hier verewigen würde.

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