Mittwoch, 25. April 2007

Kleine Eheverbrechen – Eric-Emmanuel Schmitt

Diese Woche hat der Sommer so richtig für mich angefangen. Nach dem Urlaub letzte Woche und dem freien Tag am Montag war das Wetter am Dienstag so schön, dass ich mein Fahrrad wieder hervor geholt habe und nach der Winterpause wieder angefangen hab Fahrrad zu fahren. Heute bin ich nach der Arbeit an den See und habe dort erst im Kaffee und danach noch am See gelesen. Und da eben diese beiden Dinge für mich zu einem super Sommer gehören bin ich grad in total guter Laune ;-)

Also, was hab ich heute gelesen... 'Kleine Eheverbrechen' von Eric-Emmanuel Schmitt. Nach den drei super Büchern von ihm und dem einen Enttäuschenden (siehe Eintrag vom 21.04.2007) musste ich noch eines von ihm lesen. Auf den ersten Seiten hat mich der Inhalt des Buches an 'Small World' von Martin Suter erinnert, und ich habe mich recht gewundert, denn ich habe ein völlig anderes Buch erwartet. Es hat mir aber zur Mitte hin immer besser gefallen und gegen Ende haben nun viele Seiten ein Eselsohr. Das heisst bei mir: "Auf dieser Seite steht etwas, das ich total interessant finde" oder "Yep, das hab ich auch schon so gefühlt".

Zuerst fällt auf, dass das Buch im Stil eines Drehbuches oder eines Bühnenbuches geschrieben ist. Mimik, Gestik oder die Gefühle der Charaktere werden im Text wie eine Regieanweisung aufgeführt und so ist der Einstieg in das Buch etwas ungewohnt. Nach einer Weile liest man diese jedoch einfach mit und lässt das Bühnenstück so vor sich ablaufen wie man es im Theater sehen würde.

Gilles und Lisa sind bereits 15 Jahr verheiratet, doch nun leidet Gilles unter einer Amnesie. Ist er die Treppe herunter gefallen? Ist das seine Wohnung? Und überhaupt, ist diese attraktive Frau, die stets mit einem Auffordernden ‚Du!’ auf seine versehentlichen Anreden mit ‚Sie’ antwortet, wirklich seine Ehefrau.

Nach und nach erzählt sie ihm von seinem früheren Leben. Sie zeichnet ihm ein Bild des Mannes, der er früher gewesen ist. Doch warum weiss Gilles plötzlich Dinge, die er nicht wissen darf? All das wäre sicher Stoff für einen grossartigen Kriminalroman. Doch Schmitt hat daraus ein Buch über die Gefühle in einer langen Beziehung gemacht. Ich finde es ist ihm gut gelungen.


Gilles: Du erwartest etwas von der Liebe [...]. Wo sie es doch ist, die etwas von Dir erwartet. Dir soll die Liebe beweisen, dass es sie gibt. Holzweg. Du musst beweisen, dass sie existiert.

Lisa : Und wie?

Gilles: Vertrauen schenken.

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