Freitag, 20. April 2007

Das Kind von Noah – Eric-Emmanuel Schmitt

Nach 'Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran', 'Oskar und die Dame in Rosa' sowie 'Die Schule der Egoisten' war 'Das Kind von Noah' das vierte Buch, welches ich von Eric-Emmanuel Schmitt gelesen habe. Wie auch auf dem Umschlag vermerkt ist, steht Joseph, der junge Protagonist dieser Erzählung, in direkter literarischer Verbindung mit Momo und Oscar (aus den beiden erstgenannten Büchern). Joseph ist ein sechs Jahre alter jüdischer Junge, der im besetzten Belgien von seinen Eltern getrennt wird und bei Pater Bims mit gefälschten Papieren Unterschlupf findet.

Das Buch beschreibt auf feine und einfühlsame Weise, wie die damaligen Umstände und Geschehnisse auf Joseph wirken und wie er mit dieser Welt umgeht. Zum Teil sind wirklich schöne Szenen dabei in denen man sich in seine eigene Kindheit zurück versetzt fühlt, in der man ebenfalls versuchte sich auf die Geschehnisse der Erwachsenenwelt einen Reim zu machen.

Vielleicht liegt es an dieser besonderen Erzählperspektive, zusammen mit dem guten Gespür des Autors für die Welt der Kinder, dass dieses Buch auf dem schmalen Grad zwischen Betroffenheit, die aber nie ins Pathetische überschwappt und der Schilderung der Umstände , die ich nie als wertend oder richtend empfunden habe, meisterlich balanciert.

Mich hat dieses Buch auf jeden Fall sehr bewegt. Es hat mir sehr gut gefallen und mich an vielen Stellen zum Nachdenken angeregt. Am Ende des Buches habe ich mich gefragt wie meine Sammlung wohl aussehen würde. Ich weiss es immer noch nicht. Ich bin mir allerdings sicher, dass auch ich eine Sammlung beginne.

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