Samstag, 4. April 2009

Panic – Henry Bromell

Der Film ist gerade fertig und ich höre noch die letzten Töne des Abspanns, sehe die letzten Bilder von Vater und Sohn und spüre die letzten Tränen, wie sie langsam auf meinen Wangen trocknen.


Eigentlich hab ich denFernseher nur aus Langeweile angestellt und hatte nicht wirklich vor Fern zu sehen. Typischerweise zappe ich in solch einer Stimmung etwas herum, bis ich dann einschlafe. Doch bereits die ersten Bilder dieses Films zogen mich so in ihren Bann, dass ich die Fernbedienung weg legte, alle Lichter ausschaltete und die Bilder auf mich wirken lies.

Alex (William H. Macy) besitzt zwei Berufe. In seiner Wohnung betreibt er einen kleinen Versandhandel und vertreibt Küchenutensilien genau so wie Erotik-Artikel. Den wahren Unterhalt für seine Familie verdient Alex jedoch mit seinem zweiten Beruf: Er tötet Menschen. Gelernt hat er diesen Beruf von seinem Vater, der immer noch die Geschäfte führt und für den Alex seit seiner Jungend arbeitet. Doch je mehr Alex’ eigener Sohn auf das Alter zugeht, in welchem Alex das erste mal eine Waffe abfeuerte, desto mehr schlägt seine fast angeboren erscheinende Dysthymie in eine tiefe Krise um.

Um sich seiner selbst wieder habhaft zu werden, wendet sich Alex an einen Psychoanalytiker, in dessen Wartezimmer er Sarah (Neve Campbell) trifft, deren geheimnisvolle und melancholische Leichtigkeit ihn in ihren Bann zieht. Doch als ein paar Wochen später sein Vater ihm den Umschlag mit den Unterlagen für seinen neuen Auftrag überreicht beginnt der Auftakt für ein dramatisches Ende.

In vielen Stellen hat mich dieser Film an ‚Lost in Translation’ erinnert. Da ist zum Einen der traurig sentimentale Gesichtsausdruck, den Bill Murray und William H. Marcy sich teilen. Zum Anderen ist es sicher auch das Zusammentreffen des Familienvaters mittleren Alters und dem jungen Mädchen, das die sonst so transzendenten Themen Sinn und Freiheit für den Zuschauer unterschwellig greifbar macht, ohne sie je direkt anzusprechen. Aber vor Allen Dingen sind es die phantastischen Bilder, die langsamen, fast schon behutsamen Einstellungen und die wirklich passende Musik, die ein intensives Gefühl von dem vermitteln, was nie wirklich direkt ausgesprochen wird.



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