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Ein Wunder, so könnte man meinen. Und in der Tat, es geschehen noch mehrere dieser Wunder. Andreas scheint auch wieder Fuss im Leben zu fassen. So nimmt er einen Aushilfsjob an und trifft alte Freunde wieder, welche die gemeinsame Vergangenheit in ihm aufleben lassen. Das Geld jedoch kommt und geht und die nächsten beiden Sonntage nach der Messe sind stets weniger als 200 Franc übrig.
Am dritten Sonntag stirbt Andreas in der Sakristei der Kapelle der kleinen Therese mit mehr als zweihundert Franc in der Tasche und den Worten »Fräulein Therese!« im Mund.
Da ich dieses Wochenende fast jede freie Minute beim Tauchen war, bin ich leider nicht zum Lesen gekommen. Also habe ich mir heute Abend ein sehr dünnes Buch ausgesucht, habe mich in die Badewanne gelegt und gelesen. Gefallen hat mir das Buch allerdings nicht wirklich. Ja, in dem Text von Joseph Roth sind viele Andeutungen bezüglich unseres eigenen Lebens erkennbar und auch der letzte Satz des Buches »Gebe Gott uns allen, uns Trinkern, einen so leichten und so schönen Tod!« spricht diese Sprache. Doch irgendwie hat das Buch es nicht geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Geschrieben im Stil eines Märchens, verzeiht man dem Buch durchaus die etwas konstruierte Geschichte. Und dennoch finde ich die Geschichte zu platt und zu belanglos um im Text zu versinken. Ich kann auch die überaus guten Bewertungen bei Amazon nicht wirklich verstehen.
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