Samstag, 16. Februar 2008

Ferien auf Hiddensee III

Heute bin ich wieder sehr früh aufgestanden. Um 05:20 machte ich mich auf den Weg von unserer Ferienwohnung bis ganz ans Nordende der Insel zum Leuchtturm. Der erste Teil des Weges verlief noch in Vitte und war durch die Strassenlaternen, die den Weg säumten, ausgeleuchtet. Doch je weiter ich gegen Ende des Dorfes kam, desto dunkler wurde es. In gleichem Masse mit der abnehmenden Beleuchtung öffnete sich jedoch der funkelnde Sternenhimmel vor mir . Immer wieder hob ich den Kopf um den Himmel auf mich wirken zu lassen. Lediglich der Lichtkegel des Leuchtturms durchschnitt in immer wiederkehrender Monotonie den dunklen Himmel.

Der Weg führte mich am Deich entlang bis nach Kloster. Das Dorf selbst war wie ausgestorben und lediglich die Kühe auf der Weide am Ausgang des Dorfes liessen darauf schliessen, dass es bewohnt war. Am Dorfende zweigte der Weg dann nach links zum Leuchtturm ab. Hier war das Licht des Leuchtturms bereits vom Wald, welcher zwischen mir und dem Leuchtturm lag, nicht mehr zu sehen.

Immer dunkler und geheimnisvoller wurde der Weg. Immer wieder raschelte es im hohen Grass neben mir. Vermutlich Tiere, die in ihrem Schlaf aufgeschreckt wurden. Mit jedem Schritt, welcher mich weiter vom Dorf weg trug, wurde der Weg dunkler und fremder, obwohl ich ihn erst vor zwei Tagen zuvor begangen habe. Immer eindrücklicher wurde die Stimmung und neben den Geräuschen des Waldes war es bald nur noch das Knirschen des Sandes unter meinen Schuhen und das bei jedem Schritt monotone schürfen der Ärmel an meinen Jackentaschen, die sich gegen die Stille auflehnten.

Ganz oben im Wald wurde der Weg immer enger und holpriger. Nun mussten die Füsse jeden Schritt zuerst vorsondieren um sicheren Halt zu gewähren. Ganz auf den Weg konzentriert brach auf ein mal ein enormer Lärm direkt neben mir aus. Ich zuckte zusammen und brauchte eine Weile bis ich realisierte, dass ein ganzer Schwarm Vögel aufgeschreckt durch den nächtlichen Störenfried das Weite suchte.

Nun sah ich die ersten Strahlen des Leuchtkegels durch den Waldschneiden und nach der nächsten Biegung stand ich auf der Lichtung mit freiem Blick auf den Leuchtturm. Nun suchte ich einen passenden Ort zum Fotografieren und fand diesen auch auf einem Hügel gegenüber des Leuchtturms. Doch leider lag die Achse zwischen mir und dem Leuchtturm in Richtung Norden, so dass ich den Sonnenaufgang und den Leuchtturm nicht auf ein Bild bringen würde.

Nachdem ich eine Stunde lang Bilder in verschiedenen Stadien des anbrechenden Tages geschossen hatte und meine Finger den Auslöseknopf kaum mehr bedienen konnten machte ich mich auf den Heimweg auf welchem ich noch einen Abstecher zum Hafen machte um das Boot, welches ich neulich tagsüber fotografiert hatte noch einmal in der Morgenstimmung zu erleben.

Mittlerweile war es fast Neun Uhr, so dass der Bäcker und der Supermarkt bereits geöffnet hatten. Dort besorgte ich Brot, Käse, Eier und frisches Gemüse und genoss mit meinen Freunden hier im Ferienhaus das Frühstück bevor ich mich in die Badewanne legte um wieder etwas aufzuwärmen.

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