Mittwoch, 24. Dezember 2008

Gut gegen Nordwind – Daniel Glattauer

Eigentlich wollte Emmi Rothner lediglich ihr Abonnement einer Zeitschrift aus dem ‚Like’ Verlag kündigen. Doch beim Tippen der eMail-Adresse war die linke Hand der ehemaligen Linkshänderin schneller als die Rechte, was dazu führte, dass sie mit Leo Leike in Kontakt kam. Ein Kontakt, der die ersten Monate eher spärlich verläuft. Doch mehr oder weniger zufällig und ohne jede Intention, entwickelt sich ein immer intensiverer eMail Verkehr, welche das Leben der beiden Unbekannten immer stärker beeinflusst und steuert.

 

»Im Ernst: Eine Frau, die über uns sagt: „Wenn es gut für Dich ist, ihr zu schreiben, dann schreibe ihr“, die ist kilometerweit von dem entfernt, was ich unter Liebe verstehe. Marlene liebt Leo nicht. Leo liebt Marlene nicht. Beide Nicht-Liebenden schöpfen aus der Sehnsucht nach der Liebe des anderen ihre Leidenschaft. So, klüger kann ich’s nicht. Ich muss jetzt arbeiten. Bis bald. Emmi, die virtuelle Alternative.«

 

Mich hat das Buch schon nach den ersten Seiten gefesselt und so war ich schon etwas traurig, als ich nach 3 ½ bereits die letzte Seite umblätterte. Es ist witzig und geistreich geschrieben und lässt vor den Augen des Lesers, der lediglich Zeuge der eMails zwischen den Beiden ist, ein Bild aus den Farben der Sehnsüchte, der Ängste und der Menschlichkeit auf einer Leinwand der Virtualität entstehen. Ein wirklich tolles Buch, welches sich einerseits flüssig und total einfach liest und andererseits doch sehr viel über uns Menschen und unsere Sehnsüchte aussagt. Unbedingt lesen!

 

Lustig ist vielleicht auch noch, dass ich dieses Buch von jemandem empfohlen bekommen habe, die ich ebenfalls auch nur virtuell kenne ;-)

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