Samstag, 12. Dezember 2009

Solitaire

Alles begann auf einem Liegestuhl einer kleinen Insel in einem der nördlichen Atolle der Malediven im Jahr 2006. Meine damalige Freundin und ich machten dort Tauchferien und hier und da spielte sie auch Solitaire auf ihrem iPod. Sie erklärte mir die Regeln und ich begann selbst zu spielen. Am Anfang noch relativ unbeholfen staunte ich immer wieder, wie sie eine Lösung sah, wo ich keinen Ausweg mehr fand. Mit der Zeit haben sich dann aber Heuristiken ausgebildet mit denen ich immer besser zurecht kam.

Heute habe ich gerade mein 1000 Solitärespiel gewonnen. Allerdings habe ich auf dem iPod bereits 6556 Spiele gespielt, so dass dies eine Gewinnquote von 15.25% ergibt. Ist das nun viel oder wenig?

Auf den ersten Blick sind diese 15% ein relativ enttäuschendes Ergebnis nach so viel Übung. Zumal ein Paper von Bjarnson et al. (Searching solitaire in real time) den Prozentsatz der gewinnbaren Spiele auf 82%-91% schätzt. Eine Monte Carlo Simulation über 10 Mio. Solitaire Spiele (The probability of unplayable Solitaire Games) ergab weiterhin einen sehr kleinen Prozentsatz unspielbarer Spiele von 0.25%.

Erstaunt war ich auch, dass es anscheinend bis heute kein Computerprogramm gibt, welches einen guten Solitairespieler schlagen kann. Nach Persi Diaconis, einem Mathematiker an der Stanford University, liegen die Erfolgsaussichten der Computerprogramme bei ca. 7%, während ein guter Solitairespieler auf ca. 15% kommt (Hierzu ein Video).

Noch eine kleine Anmerkung zum Bild: Der Durchschnittsgewinn ist natürlich nicht negativ. Der negative Wert geht auf einen Absturz meines iPod zurück, in welchem plötzlich der durchschnittliche Gewinn als negativer Gewinn ausgewiesen wurde und sich seither langsam der positiven Gewinnzone zuneigt ;-).

Nun aber genug mit der Solitaire-induzierten Prokrastination und auf an die Arbeit. Die ersten Klausuren im Psychologiestudium stehen vor der Tür...

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