‚Zwischen den Laken’ ist eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten aus der Feder Ian McEwans. Jetzt, da ich das Buch gerade fertig gelesen habe, bin ich mir etwas unschlüssig, was ich darüber denken soll. Einerseits ist der Erzählstil McEwans wie immer sehr plastisch und gut durchdacht. Andererseits fand ich viele der Geschichten in ihrer Stimmung überzeichnet und fast anbiedernd an das hippe Bild einer ‚lost generation’. Sicher übermitteln diese Geschichten (z.B. Psychopolis) das Gefühl der inneren Leere und einer bedrückenden Enge, doch sind sie für mich zu stereotypisch um richtig zu wirken.
In gewisser Weise ist ‚Zwischen den Laken’ der diametrale Pol zu McEwans anderer Kurzgeschichtensammlung ‚Der Tagträumer’. Leider aber eben auch in der Qualität der Kurzgeschichten. Während McEwan in ‚Der Tagträumer’ mit enorm viel Feingespür und Originalität die teils magische Welt der Kinder eindrücklich vermittelt, so gelingt es ihm in ‚Zwischen den Laken’ entweder nur stellenweise oder nur unter Zuhilfenahme breit gestreuter Stereotypen, eine ähnliche Gefühlsintensität auszulösen.